Die Zeit
Soweit ich mich erinnern kann, war ich gerade von einem Nickerchen aufgewacht, als ich beschloss, das Universum zu schaffen.1. Satz in Lutz Wolff, Herr G.: Ein Roman der Schöpfung. (Quadriga digital ebook), Bastei Entertainment; Auflage: Aufl. 2012
Lutz Wolff erzählt in Ich-Form die (un)wahrscheinliche Geschichte unseres Universums, vom Anfang – bis zum Ende. Der deistische Schöpfer hält die Welt wie ein kugeliges Spielzeug, das – obwohl sich inflationär ausdehnend sowie die uns bekannten Evolutionsschritte durchlaufend – nach außen hin stets die gleiche Größe behält, in seinen Händen, während er im Gespräch mit Belhor durch die א Ω Unendlichkeiten des Nichts spaziert.
Zum Werden und Vergehen denkt der Ich-Schöpfer ausschließlich minimalistisch in einer Hand voll physikalischer Gesetze und sieht, da allwissend, ohne Überraschung, dass unsere Welt ohne weitere Zusätze damit denkbar = machbar ist, ohne dass es ein Theodizee-Problem gibt und Gut und Böse kontingente, innerweltliche Fragen ohne grundsätzliche Bedeutung sind.
Eine harte Nuß, der Autor erzählt einen Roman und gebraucht keine Formeln.
Mich hat das Buch beeindruckt.